German Wings startet in Riem durch

Die Münchner Gesellschaft German Wings startete am 10. April 1989 zu täglichen 27 Nonstopverbindungen im Liniendienst von und nach Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Frankfurt, München-Riem und Paris-Charles de Gaulle. 12 Tage zuvor, am 29. März war die D-AGWA als erste Maschine der German Wings pünktlich um 12:31 Uhr auf deutschem Boden gelandet. Die McDonnell Douglas MD-83 […]

German Wings startet in Riem durch

Die Münchner Gesellschaft German Wings startete am 10. April 1989 zu täglichen 27 Nonstopverbindungen im Liniendienst von und nach Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Frankfurt, München-Riem und Paris-Charles de Gaulle.

12 Tage zuvor, am 29. März war die D-AGWA als erste Maschine der German Wings pünktlich um 12:31 Uhr auf deutschem Boden gelandet. Die McDonnell Douglas MD-83 wurde vorerst auf Position 1 in der Nähe des Towers abgestellt, bis diese dann in den eigens konzipierten German Wings Hangar am Flughafen Riem verbracht wurde und auf den Start am 10. April wartete.

German Wings mit solidem Service zum Erfolg

Hinter der in Privatbesitz befindliche Liniengesellschaft, verbargen sich die Gebrüder Kimmel und Millionenerben des Verlagshauses Burda. German Wings war die erste private Gesellschaft, die versuchte im deutschen Lufthansa Monopolmarkt Linienrechte zu erhalten. Konzept der German Wings: Passagieren in der Business Class ein First Class-Service zu Economy-Preisen anbieten. German Wings erreichte dies durch 4 komfortabel konfigurierten McDonnell Douglas MD-83 und ein ausgeprägtes Serviceprofil an Board.

Aufgrund dieses eingängigen Geschäftsmodells war kein direkter Preiskampf mit der Lufthansa geplant, stattdessen wollte sich die neue Airline durch gehobenen Service bei ähnlicher Preisstruktur gegenüber der Lufthansa deutlich unterscheiden. In den folgenden Monaten wurden weitere 2 MD-83 gechartert und kurzfristig weitere Flugzeuge der Unifly Express und Air Liberté angemietet. Insgesamt waren bis zu neun verschiedene MD-80 für German Wings im Einsatz.

Die Aufstockung der Frequenzen war im Falle der German Wings jedoch kein positives Zeichen, sondern der Versuch Probleme in der Auslastung der Airline zu kompensieren. Die Auslastung der German Wings Stamm-Maschinen lag Systemweit nur bei durchschnittlichen 30%.

Verantwortlich sollen ungünstige Slots (Abflugzeiten) für die junge Airline gewesen sein. Die Abflugzeiten waren daher nicht ideal für solvente Geschäftsreisende. Zudem weigerte sich die Lufthansa zu Beginn die Flugtickets der German Wings anzuerkennen (Interlining) und versuchte auch durch weitere Maßnahmen den privaten Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.

Nach nur einem Jahr Betriebszeit: Konkurs für German Wings

Mit Erfolg: German Wings musste knapp ein Jahr nach dem Start am 30. April 1990 in München Konkurs anmelden – über 300 Mitarbeiter verloren Ihren Arbeitsplatz. Zuvor gestartete „Rettungsversuche“ (mögliche Kooperationen mit SAS und British Airways) schlugen fehl.

Und German Wings kam wieder…

…allerdings in einem neuen Format: Die Lufthansa hatte sich nach dem Konkurs der German Wings sämtliche Namensrechte gesichert und nutzt diese seit Oktober 2002 für die LH-Tochtergesellschaft germanwings. Auch die ehemaligen German Wings Luftfahrzeug-Kennungen D-AGWA bis -F wurden von der neuen germanwings übernommen.

de_DEDeutsch