Aus der Vergangenheit lernen
Wenn wir aber einen Blick in die Geschichtsbücher werfen, so tun sich doch einige Argumente für die gegenwärtige Diskussion zum Thema 3. Startbahn in München auf. Und es geht doch um Argumente und nicht um persönliche Befindlichkeiten?
In den Jahren des Riemer Airports kam es vergleichsweise nur zu wenigen Flugzeugunfällen – insbesondere nicht wegen fehlender Start- und Landebahnen. Es liegt mir also fern, die Sicherheitsaspekte für eine neue Startbahn anzuführen.
Im Gegenzug muss aber klar sein, dass der Flughafen Riem mit nur einer asphaltierten Start- und Landebahn bereits in der Mitte der 1950er Jahre seine Kapazitätsgrenzen immer wieder ausreizte und eine Steigerung der Starts und Landungen schlichtweg nicht möglich war – nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen.
1962 wurde der Gedanke zum Ausbau des Riemer Airports verworfen, stattdessen im Jahr 1963 eine Kommission gebildet, die in 70 Sitzungen einen neuen Flughafenstandort bestimmen sollte. Während dieser Zeit erhielt München am 26. April 1966 den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1972.
Während die Suche nach einem neuen Flughafengelände startete, lief der Flugbetrieb teils unter extremen Bedingungen am Riemer Flughafen bis 1992 weiter.
Lange 37 Jahre zogen sich also von der Idee der Kapazitätssteigerung bis hin zur Eröffnung des neuen Flughafen München im Erdinger Moos.
Übrigens war der neue Flughafen München bereits mit 4 Start- und Landebahnen geplant und das Thema 3. Start- und Landebahn wäre längst vom Tisch!
Flughafengegner setzten sich allerdings im Jahre 1981 durch, ein Baustopp von 4 Jahren war die Folge. In einem geänderten Planänderungsbeschluß wurde der neue Flughafen München von 2050 auf 1387 Hektar und auf 2 Start und Landebahnen verkleinert. Im Jahr 1985 konnten die Bauarbeiten am Münchner Flughafen fortgesetzt werden.