Nach einer Unterbrechung von 15 Jahren, startet die deutsche Lufthansa (vormals „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ LUFTAG) erstmals regulär am 1. April 1955 in München-Riem und nimmt damit den regelmäßigen innerdeutschen Linienverkehr auf.
Schauplätze der historischen Premiere sollen die Flughäfen Hamburg und München werden, auf denen am 1. April zeitgleich zwei Lufthansa Maschinen abheben sollen. Der Convair-Liner 340, der am 1.April 1955 von München über Frankfurt und Düsseldorf nach Hamburg fliegt, rollt um 7:42 Uhr und damit eine Minute früher an den Start als die in der Gegenrichtung verkehrende Maschine, die zur gleichen Zeit in Hamburg startet. Anlässlich dieser Feier, hißt der Flughafendirektor Graf Castell als Hausherr die Flagge der Deutschen Lufthansa auf dem Riemer Flughafen höchstpersönlich.
Mit diesem Ereignis starten und landen die Kraniche in Riem täglich zweimal auf dieser innerdeutschen Route.
Die Lufthansa verfügt zu diesem Zeitpunkt über vier zweimotorige Convair 340, die mit einer Leistung von 2 x 2430 PS eine Reisegeschwindigkeit von 460 Stundenkilometern erreicht und eine Maximalreichweite von 2670 km für das innere europäische Streckennetz befliegt. 44 Passagiere fanden in der Convair 340 Platz.
Für Transatlantikflüge betrieb die Deutsche Lufthansa zu diesem Zeitpunkt weitere 4 „Super-Constellation“. Die vier Motoren besassen je eine Leistung von 3300 PS, die eine Reisegeschwindigkeit von 530 km/h bei 6400 KM Reichweite ermöglichte. 59 Passagiere konnten mit der Supperconny fliegen – eine dieser Maschinen steht heute am Besucherberg des Flughafen München. Dabei handelt es sich um eine Lockheed L-1049 G Super Constellation D-ALEM, die am am 8. Juni 1955 zum denkwürdigen 17 stündigen Eröffnungsflug mit einer komplett deutschen Besatzung in Hamburg startete. Der Flug führte von Hamburg über Düsseldorf und Shannon nach New York-Idlewild.