Am 3. November 1980 war es soweit: Im Erdinger Moos wurde mit den Bauarbeiten für den neuen Flughafen München begonnen. Doch bereits nach fünf Monaten wurden sie wieder gestoppt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) verfügte am 16.April 1981 einen Baustopp, indem er die „sofortige Vollziehbarkeit“ des Planfeststellungsbeschlusses aufhob.
Hauptbegründung des Gerichts: Für den neuen Flughafen werde zuviel Gelände verbraucht. Nach Überarbeitung der Planung und einer damit verbundenen Reduzierung des Flächenbedarfs von 2050 Hektar auf 1387 Hektar stellte die Flughafen München GmbH Antrag auf Änderung des Planfeststellungsbeschlusses. Nachdem die Unterlagen in den Gemeinden im Umland des neuen Flughafens erneut zur Stellungnahme ausgelegen hatten, erließ die Regierung von Oberbayern im Mai 1984 den Planänderungsbeschluß. Auf dieser Grundlage hob der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am 8. März 1985 den Baustopp auf. Die Bauarbeiten für den neuen Flughafen München wurden am 19. Dezember 1985 – nach rund vierjähriger Verzögerung wieder aufgenommen.
Bis zur Inbetriebnahme des neuen Flughafens versucht die Flughafen München GmbH in München-Riem so gut wie möglich über die Runden zu kommen. Denn auch in den 80er Jahren erfährt der Luftverkehr einen enormen Aufschwung – 1985 übersteigt das Fluggast-Aufkommen inzwischen die 8-Millionen-Grenze. Um die schlimmsten Engpässe zu lindern, wurde im November 1988 ein eigenes Terminal für Charterfluggäste seiner Bestimmung übergeben. Ein Provisorium, wie so vieles inzwischen am einstmals modernen Flughafen München-Riem.